Wäsche richtig trocknen – was muss man beachten?
Nach dem Waschen wird getrocknet!
Wäsche richtig trocknen – was muss man beachten?
Durchschnittlich werden in einem vierköpfigen Haushalt 5 Maschinen Wäsche pro Woche gewaschen. Diese Wäschemengen müssen erst einmal getrocknet werden. Dank unseren modernen Waschmaschinen kommt die Wäsche gut geschleudert aus der Maschine, so dass die Trockenzeiten kürzer geworden sind. Man sollte unbedingt darauf achten, dass die Wäsche unmittelbar nach dem Waschen direkt getrocknet wird, damit es zum einen zu keiner Vermehrung von Mikroorganismen kommt und die Wäsche dadurch zu „müffeln“ beginnt und zum anderen die Wäsche nicht zu sehr verknittert.
Es gibt zwei Arten die Wäsche zu trocknen
Es gibt grundsätzlich zwei Arten die Wäsche zu trocknen, und zwar entweder im Wäschetrockner oder auf der Wäscheleine. Beide Arten die Wäsche zu trocknen haben Vor- und Nachteile. Einer der größten Nachteile beim Lufttrocknen ist der Zeitfaktor. Beim Trocknen mit dem Trockner sind es überwiegend die Kosten.
An der Luft trocknen
Die günstigste Art seine Wäsche zu trockenen ist immer noch das Trocknen an der frischen Luft im Freien. Die Wäsche riecht auch wunderbar, wenn sie an der frischen Luft im Wind getrocknet wurde. Im Sommer ist das kein Problem, jedoch sollte der Wäscheständer am besten frei und im Halbschatten stehen, so dass der Wind die Wäsche trocknen kann und eine Verfärbung durch zu intensive Sonnenbestrahlung vermieden wird.
- Dunkle und bunte Wäsche immer auf links und nie in der prallen Sonne trocknen um das Ausbleichen und Verfärben der Wäsche zu vermeiden.
- Weiße Wäsche kann sich bedingt durch das Waschen mit optischen Aufhellern bei intensiver Sonneneinstrahlung ebenfalls verfärben. Synthetiksachen können durch das UV-Licht einen Gelbstich bekommen. Also Synthetik nie in die Sonne hängen.
Aber was mache ich mit der Wäsche im Winter wenn ich keinen Wäschetrockner besitze oder Wäsche habe, die nicht im Trockner getrocknet werden kann?
Im Winter in der Wohnung Luft trocknen ist energietechnisch schlecht
Was mich überraschte ist, dass das Lufttrocknen in der Wohnung energietechnisch die schlechteste Lösung ist, da durch die feuchte Wäsche Verdunstungskälte entsteht. Zudem sollte beim Wäschetrocknen in der Wohnung immer für genügend Frischluft gesorgt werden, damit sich kein Schimmel bilden kann und Gebäudeschäden vermieden werden. Somit ist hier der Heizenergieverbrauch im Winter deutlich höher als bei der Nutzung eines Wäschetrockners. Bislang dachte ich immer, dass das Lufttrocknen in der Wohnung die günstigste Möglichkeit sei.
- Wer noch das Glück hat über einen „Wäschekeller“ zu verfügen, der hängt im Winter seine Wäsche am besten dort auf.
- Ein Mehraufwand der sich immer lohnt ist es, die Wäsche vor dem Aufhängen gut auszuschlagen, in Form zuziehen und Hemden und Blusen auf einen Bügel zuhängen. Dadurch spart man sich später einiges an Zeit beim Bügeln. Auch sauber auf Bügel gehängte T-Shirts trocknen meist bügelfrei.
- Ich empfehle die Verwendung von Weichspüler, wenn man die Wäsche auf der Wäscheleine trocknen möchte. Zum einen gibt weichgespülte Wäsche beim Schleudern das Wasser besser ab und zum anderen ist sie weniger zerknittert und geschmeidiger (Achtung: Kein Weichspüler bei Membrantextilien, Wolle und Mikrofasertüchern verwenden).
- Wer Polster und Kissen oder Federbettdecken trocknen möchte, sollt diese nicht in die Sonne legen, da die Sonne die dicken Teile meist schnell aufheizt, aber durch den dichten Stoff die Feuchtigkeit nicht richtig abdampft. Es kann zu Schimmel und Flecken kommen. Auch in der Wohnung oder im Wäschekeller trocknen die Teile nur langsam. Zudem verkleben die Federn beim Waschen und diese werden beim normalen Trocknen nicht richtig aufgelockert. Bettsachen sollte man immer im Trockner trocknen.
Trocknen im Wäschetrockner
Das Trocknen im Wäschetrockner hat viele Vorteile, ist jedoch gemessen am Energieverbrauch von Wäschetrocknern meist die schlechtere Lösung. Mit der Frage, wie man trotzdem seine Wäsche energieeffizient im Trockner trocknet, habe ich mich in meinem Beitrag Energiesparen beim Trocknen mit dem Wäschetrockner beschäftigt.
Vorab sollte man wissen, dass es 4 unterschiedliche Arten von Trocknern gibt:
Ablufttrockner:
Beim Trocknen im Ablufttrockner wird die Feuchtigkeit der Wäsche elektrisch aufgeheizt und über einen Schlauch nach draußen geführt (diese Art von Trockner ist in Mietwohnungen meist nicht möglich, da eine Öffnung der Wand oder am Fenster für den Abluftschlauch gemacht werden muss). Energietechnisch sollte ein solcher Trockner nur in einem unbeheizten Raum verwendet werden.
Erdgasbeheizte Trockner:
Hier wird die Feuchtigkeit wie beim Ablufttrockner aufgeheizt und über einen Schlauch nach draußen geführt, jedoch ist die gasbeheizte Luft trockener wodurch sich die Trocknungszeit verkürzt. Ökologisch gesehen eine gute Sache, da gut 50% weniger Energie verbraucht wird. Auch wird durch die verkürzte Trocknungszeit die Wäsche weniger verschlissen (auch hier ist das Problem, dass eine Vorrichtung nach Draußen gegeben sein muss).
Kondensationstrockner:
Hier zirkuliert die Luft im Gerät. Die aufgeheizte feuchte Luft wird im Kondensator abgekühlt. Die Feuchtigkeit wird der Luft entzogen und in einem Behälter aufgefangen. Die Kondensationswärme wird komplett an den Raum abgegeben. Was in der Wohnung für ein zusätzliches Aufheizen der Raumluft sorgt.
Wärmepumpentrockner:
Sie funktionieren ähnlich wie die Kondensationstrockner, jedoch wird durch eine zusätzliche Wärmepumpe ein Teil der Abwärme erneut für den Trockenvorgang verwendet. Hierdurch werden ca. 40% der Energie eingespart. Nachteil der Trockner ist die längere Trockenzeit und der um gut 50% höhere Anschaffungspreis.
Trocknersymbole:
Ob das Kleidungsstück oder die Wäsche für das Trocknen im Trockner geeignet ist, steht auf dem Pflegeetikett:
Erklärung der Trocknersymbole
Die voran aufgeführten Trocknersymbole bedeuten:
Entweder kann man das Kleidungs-/Wäsche generell trocknen (1) oder nur bei niedriger Temperatur/Schontrocknen (2) oder bei normaler Temperatur (3) oder das Kleidungs-/Wäschestück darf gar nicht in den Trockner (4).
Vor- und Nachteile des Trocknens im Wäschetrockner
- Der größte Vorteil des Trocknens im Trockner ist, dass man unabhängig von Wind, Wetter und Trockenraum seine Wäsche schnell und hygienisch trocknen kann.
- Die Wäsche wird beim Trocknen im Trockner geglättet, sprich sie bekommt keine Trockenstarre, so dass man sie gleich zusammenlegen und in den Schrank räumen kann. Das spart meist das Bügeln. Wichtig ist hier jedoch auch, dass man die Wäsche sofort nach dem Trocknen weiter versorgt und nicht über Stunden oder Tage im Trockner liegen lässt.
- Das Trocknen großer Teile wie z.B. Bettwäsche ist gegenüber dem Freilufttrocknen problemlos.
- Der größte Nachteil beim Trocknen mit dem Wäschetrockner sind die Kosten. Wenn man einfach „drauf los trocknet“, ohne ein wenig über die Energieeffizienz nachzudenken kann es recht teuer werden.
- Das ständige Trocknen im Trockner führt zu einem früheren Verschleiß der Wäsche.
- Nicht alle Kleidungsstücke dürfen im Trockner getrocknet werden, da sie durch das Trocknen bei den heißen Temperaturen beschädigt werden können und einlaufen. Obwohl moderne Geräte spezielle Synthetikprogramme anbieten, würde ich das Trocknen auf der Leine vorziehen. Nun ja und BH’s, Spitzenwäsche und Strümpfe haben meiner Meinung nach im Trockner sowieso nichts verloren.
Mein Tipp:
Ich hänge diese Wäsche während der Kondenztrockner läuft einfach im selben Raum mit auf. Durch die Abgabe der warmen Luft des Trockners sind die Sachen oft gleichzeitig getrocknet.
Foto: Mario Klas